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Blog Immer perfekte Gruppenfotos

Immer perfekte Gruppenfotos erstellen

Wer von euch kennt das nicht? Ihr fotografiert auf einem Event wie z.B. einer Taufe, einer Geburtstagsparty oder einer Hochzeit und macht dort auch Gruppenfotos. Und nachher seht ihr auf den Fotos, dass zum Beispiel einzelne Personen die Augen zu haben oder in der Gruppe ganz hinten stehen und unscharf sind. Deshalb gibt es von mir heute 8 Tipps, die euch dabei helfen, immer perfekte Gruppenfotos zu fotografieren. Ich war vor kurzem bei einer philippinischen Hochzeit mit ungefähr 100 Gästen als Fotograf tätig. Da ich dort sehr viele Gruppen fotografiert habe und es doch einiges zu beachten gibt, wenn man Gruppen fotografiert, habe ich mir gedacht, ich schreibe einen eigenen Blog zu diesem Thema, damit ihr beim nächsten Event, das ihr fotografiert, perfekt vorbereitet seid.

VORBEREITUNG

Schaut, dass ihr schon vor dem Event, das ihr fotografieren wollt, so gut wie möglich vorbereitet seid. Damit meine ich zum Beispiel, dass die Speicherkarten leer sind, dass die Akkus voll sind, dass ihr die komplette Fotoausrüstung eingepackt habt, die ihr dort auch verwenden wollt. Und mindestens genauso wichtig ist natürlich auch die Vorbereitung vor Ort, das heißt on location, wo auch immer das dann sein mag. Ihr könnt zum Beispiel den Studioblitz aufstellen, wo dieser halt stehen soll, oder ihr könnt ein paar Testfotos machen von dem Platz, wo dann die Gruppe stehen würde, damit ihr mal das Licht ungefähr einstellen könnt, damit ihr die Brennweite wählen könnt, damit ihr schauen könnt, ob vielleicht im Bild irgendwelche unschönen Dinge stehen, wie Tische oder Kästen, die man zur Not auf die Seite schieben könnte.

All das könnt ihr euch vorher schon anschauen, bevor ihr überhaupt das erste Gruppenfoto aufnehmt. Es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren, sodass ihr dann doch noch spontan Kameraeinstellungen, die Position des Blitzes oder etwas anderes ändern müsst. Das ist ganz normal. Das heißt, je besser ihr euch vorbereitet, desto entspannter wird das Fotografieren nachher. Und gerade bei einer Hochzeit kann es manchmal schon ziemlich stressig werden, also spart euch den Stress und bereitet euch gut vor.

BLITZ VERWENDEN

Verwendet immer irgendeine Art von künstlicher Lichtquelle. Damit meine ich jetzt irgendetwas außer der Sonne. Die Sonne habt ihr eh meistens, wenn ihr nicht gerade am Abend irgendwelche Events fotografiert. Aber nehmt auf alle Fälle irgendeine Art von künstlicher Lichtquelle mit, sprich ein Dauerlicht, einen Studioblitz oder einen Aufsteckblitz. Ihr wisst ja, ich bin ein Fan von Studioblitzen, das heißt, ich habe bei der Hochzeit einen Studioblitz und einen Aufsteckblitz dabei gehabt. Den Studioblitz habe ich stationär dahin gestellt, wo ich dann später die Gruppenfotos aufgenommen habe. Den Aufsteckblitz habe ich natürlich an der Kamera gehabt und habe dann die einzelnen Gästegruppen fotografiert oder das Brautpaar, wie es hereingekommen ist. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie schwierig es ist, sich mit dem Studioblitz zu bewegen. Das funktioniert schlecht bis gar nicht, außer man hat eine kleine portable Lösung. Das geht dann schon, aber ein Aufsteckblitz ist da die bessere Lösung.

Wenn ihr einen Studioblitz mit habt und dieser am Stromnetz hängt, dann nehmt auf alle Fälle auch Panzertape mit. Das Panzertape könnt ihr nutzen, um Verlängerungskabel oder Kabel im Allgemeinen am Boden festzukleben, so dass halt niemand drüber stolpern kann. Wenn jemand stolpert, dann kann es sein, dass ihr Probleme kriegt, und das wollen wir natürlich vermeiden. Also klebt die Kabel fest, sorgt dafür, dass sie nicht im Weg sind, und alles ist gut. Außerdem könnt ihr mit dem Panzertape Positionen markieren, z.B. wo ihr steht oder wo die Gruppe steht. Weil es kann immer vorkommen, dass ihr in der Hitze des Gefechts einfach einen Schritt zu nah an der Gruppe dran seid und die Brennweite nicht mehr passt oder dass die Gruppe zu weit weg vom Studioblitz ist, so dass die Beleuchtung nicht mehr richtig passt.

ABBLENDEN

Je nachdem, welche Lichtsituation ihr vor Ort habt, empfehle ich euch auch, ein bisschen abzublenden, weil ihr wisst ja, wenn wir abblenden, erhöhen wir die Schärfentiefe. Und das ist durchaus sinnvoll, wenn wir Gruppen mit vielen Personen fotografieren, wo die Personen z.B. in drei Reihen hintereinander stehen. Wenn ihr die entsprechende Brennweite benutzen könnt und genug Abstand hinter der Gruppe habt, dann könnt ihr natürlich ein schönes Hintergrund-Bokeh erzeugen. Aber wie gesagt, achtet immer darauf, dass jede Person in der Gruppe scharf zu erkennen ist. Auch hier noch ein kleiner Tipp am Rande: Wenn ihr Gruppen fotografiert, dann macht ihr das ja mit irgendeiner Art von Weitwinkelobjektiv.

Ihr kennt ja alle die Verzerrung von Weitwinkelobjektiven. Umso weiter die Objektive sind, desto stärker werden die Ränder verzerrt. Deswegen achtet darauf, dass ihr alle Personen von der Gruppe eher in der Bildmitte positioniert. Wenn ihr eine Gruppe mit einem starken Weitwinkel bildfüllend fotografiert, kann es unter Umständen vorkommen, dass die Personen am Rand der Gruppe schon verzerrt werden. Das schaut nicht schön aus. Deswegen denkt euch einfach einen Rand um die Gruppe, geht gegebenenfalls auch einen Schritt zurück und positioniert die komplette Gruppe in der Mitte des Bildes. Zur Not könnte man die Fotos nachträglich in Photoshop und Co. immer noch beschneiden, damit die Personen bildfüllend abgebildet sind. Aber bei der Aufnahme sollte man darauf achten, dass starke Weitwinkel am Rand verzerren und dort halt keine Personen positioniert werden sollten.

FOKUS VORNE SETZEN

Wenn ihr jetzt Gruppen aufgrund der Lichtsituation offenblendig fotografieren müsst oder eine höhere Brennweite verwenden müsstet, aufgrund des Platzes oder so, dann empfehle ich euch immer auf den vorderen Teil der Gruppe zu fokussieren, weil ihr wisst ja, die Schärfentiefe vom Fokuspunkt in den Hintergrund ist meistens höher als vom Fokuspunkt in den Vordergrund.

Wenn ihr jetzt eine Gruppe fotografiert, die aus drei Reihen besteht oder vielleicht sogar noch mehr, dann fokussiert zum Beispiel immer auf die vorderen ersten zwei Reihen. Weil wenn ihr jetzt hinten fokussiert, sind die Personen vorne vielleicht schon unscharf. Wenn ihr vorne fokussiert, sind die Personen hinten vermutlich eher noch scharf. Es kommt natürlich immer individuell auf die Situation an, die ihr gerade fotografiert. Also, wie viel Platz habt ihr, welche Brennweite könnt ihr benutzen, wie viel Licht habt ihr, wie groß ist die Gruppengröße, usw. Deswegen würde ich mich auf alle Fälle, wie in Punkt eins erwähnt, immer auf die individuelle Situation vorher gut vorbereiten.

PERSONEN STEUERN

Wenn ihr beim Autofahren das Lenkrad dreht, könnt ihr dorthin fahren, wo ihr hinwollt. Und genauso ist es auch, wenn ihr Gruppen fotografiert. Wenn ihr die Leute ein bisschen steuert, das heißt, den Leuten sagt, wo sie hingehen sollen, wie sie schauen sollen, wie sie sich hin drehen sollen, dann könnt ihr am Ende auch das Gruppenfoto bekommen, das ihr gerne machen wollt.

Wenn ihr zum Beispiel eine kleine Gruppe von vier Leuten fotografiert, ist es meistens kein Problem. Die Leute stellen sich dann automatisch relativ gut in die Mitte und stehen auch relativ gerade, sodass alle vom Licht gut getroffen sind und man sie gut fotografieren kann. Stellt euch vor, 20 Leute kommen vor die Kamera und stellen sich irgendwo hin. Das schaut natürlich nicht schön aus. Wenn ihr zum Beispiel den Studioblitz rechts von euch stehen habt und 15 Leute von der Gruppe stehen auf der rechten Seite und 5 Leute stehen links, dann sind die Personen rechts natürlich viel heller ausgeleuchtet als die Personen links. Abgesehen davon habt ihr auf der rechten Seite vielleicht irgendwelche Kästen oder Tische stehen, die ihr auf dem Foto gar nicht haben wollt. Links bei der Gruppe ist viel zu viel Platz, viel zu viel Leerraum.

Deshalb solltet ihr die Initiative ergreifen und die Gruppe so positionieren, wie ihr das wollt. Am besten auch parallel zum Sensor, weil der Sensor flach ist, deswegen sollte auch die Fokusebene flach sein, die ihr fotografiert. Deshalb stellt ihr die Gruppe vor euch mittig hin, links und rechts gleich viele Leute, damit es ausgewogen wirkt und möglichst gerade, damit auch die Leute am Rand noch scharf sind. Und wenn ihr euch, wie in Punkt eins gut vorbereitet habt, dann habt ihr vorher schon alle Sachen, die auf dem Gruppenfoto nichts zu suchen haben, also Tische, Kästen, irgendwelche Mistkübel oder Lautsprecher, schon vorher auf die Seite, außerhalb des Bildes geschoben. Weil ob der Mistkübel jetzt 1m weiter links oder rechts steht, ist relativ wurscht. Ob er auf dem Foto zu sehen ist oder nicht, macht einen großen Unterschied.

CUSTOM FUNCTIONS VERWENDEN

Wie vorhin schon kurz erwähnt, können wir uns nicht auf alles vorbereiten. Das heißt, wir müssen zu einem gewissen Teil auch flexibel sein. Damit ihr aber vorbereitet seid, dass ihr flexibel seid, empfehle ich euch auf alle Fälle, sofern es eure Kamera anbietet, Custom Functions zu nutzen. Bei meiner Kamera habe ich drei Custom Function Möglichkeiten. Das heißt, ich kann drei benutzerdefinierte Kameraeinstellungen speichern, die ich dann später wieder abrufen kann. Das hat den großen Vorteil, dass ihr euch zum Beispiel auf drei Lichtsituationen oder auf drei Eventsituationen vorbereiten könnt. CF1 ist bei mir der Studioblitz mit der Gruppe. Das ändert sich nicht, das könnt ihr schon mal speichern. CF2 ist bei mir zum Beispiel mit dem Aufsteckblitz und einer Mischlichtsituation mit dem Umgebungslicht.

Wenn ich jetzt schnell irgendwo hin muss, zum Beispiel um das Brautpaar zu fotografieren, wie es gerade in den Raum rein kommt, kann ich einfach auf CF2 umschalten. Und CF3 wäre zum Beispiel eine Kameraeinstellung ohne Blitz, nur mit dem Umgebungslicht. Falls aus irgendwelchen Gründen der Aufsteckblitz oder der Studioblitz nicht mehr funktioniert, sodass ich dann mit dem Umgebungslicht noch gute Fotos machen kann. Also, ihr seht schon, auch wenn ihr flexibel sein müsst, könnt ihr euch darauf ein bisschen vorbereiten.

MEHRERE FOTOS AUFNEHMEN

Mehrere Fotos hintereinander aufzunehmen ist besonders sinnvoll, wenn ihr große Gruppen fotografiert. Denn dabei steigt die Chance, dass einzelne Personen die Augen geschlossen haben oder abgelenkt sind und irgendwo hinschauen. Wenn ihr jetzt mehrere Fotos hintereinander aufnehmt, hat das mehrere Vorteile. Zum einen erhöht ihr die Chance, dass alle Personen irgendwann einmal die Augen offen haben, was wichtig ist. Zum anderen merken die Leute, wenn ihr ein Foto gemacht habt und der Blitz leuchtet, dass ihr jetzt ein Foto macht. Und dann erwarten die Personen vielleicht noch ein zweites oder drittes Foto. Dann sind sie darauf vorbereitet, das heißt, sie checken das erst, wenn der Blitz blitzt.

Ihr wisst ja, wenn ihr den Auslöser halb durchdrückt und die Kamera den Fokus gefunden hat, piept sie meistens. Ich persönlich habe das aber deaktiviert, weil ich das bei einer Hochzeit, gerade beim Standesamt, ein bisschen störend finde. Auch habe ich den Studioblitz so eingestellt, dass dieser nicht piept, wenn er bereit ist. Natürlich ist das jetzt für die Gruppe, die man fotografiert, kontraproduktiv, weil die natürlich nicht weiß, wann ich ein Foto aufnehme. Deswegen mache ich einfach drei bis fünf (maximal fünf) Fotos in einem gewissen Rhythmus, sodass die Leute wissen, dass sie jetzt fotografiert werden. Und damit meine ich jetzt keine Serienbilder! Also, nehmt euch zwischen den Fotos wirklich eine Sekunde Zeit, gebt den Gästen eine Sekunde Zeit, damit sie sich vorbereiten können, die Krawatte richten können, die Haare schön machen können, damit sie beim zweiten oder dritten Foto gut aussehen.

Und gebt auch dem Aufsteckblitz oder Studioblitz eine gewisse Zeit, damit dieser natürlich voll aufgeladen ist. Wenn ihr jetzt 5 Fotos hintereinander aufgenommen habt und es sind immer noch Personen dabei, die die Augen zu haben, dann könnt ihr halt nichts machen. Ihr könntet entweder noch mehr Fotos machen, aber das macht ja keinen Sinn, weil dann stehen die Leute vielleicht 30-40 Sekunden da und sind dann schon gelangweilt. Also, umso mehr Fotos ihr macht, desto eher sieht man das auch an dem Gesichtsausdruck der Gäste. Bei den ersten Fotos schauen sie noch authentisch, und danach wird das Lächeln ein bisschen künstlich. Also, zögert das nicht so lange raus, wie es geht, sondern macht wirklich nur drei bis fünf Fotos. Wenn ihr jetzt von einer großen Gruppe drei bis fünf Fotos gemacht habt und ihr habt kein Foto dabei, wo alle Augen offen sind, hat es den großen Vorteil, dass ihr nachträglich in Photoshop und Co. von den Personen mit den geschlossenen Augen die Augen öffnen könnt.

Das heißt, ihr nehmt einfach die Augen von einem Foto, die offen sind, und kopiert diese in das Foto, wo sie geschlossen sind. Natürlich müsst ihr dann ein bisschen basteln, aber das ist meistens kein Problem. Meistens schauen die Personen auf den Fotos mit den geschlossenen Augen ganz genau gleich aus wie auf den Fotos, wo sie die Augen offen haben. Das heißt, es ist meistens kein Problem, dass ihr die Augen einfach kopiert und das Ganze in Photoshop macht.

FOTOS ERST AM ENDE ANSEHEN

Schaut euch die Fotos von einer Gruppe erst am Ende an, das heißt, wenn ihr jetzt drei bis fünf Fotos gemacht habt. Denn stellt euch vor, ihr macht ein Foto und schaut auf die Kamera, um das Foto zu checken. Dann suggeriert ihr der Gruppe, dass ihr fertig seid, und die Gruppe löst sich auf. Und ihr seht erst dann am Foto, dass viele Leute die Augen zu haben, und dann könnt ihr nichts mehr machen. Dann müsstet ihr die Leute noch einmal zusammentrommeln und das Foto noch einmal machen, und das ist natürlich stressig und nervig, und die Leute wollen das vielleicht auch nicht, die haben Hunger und wollen essen.

Deswegen macht alle Fotos von der Gruppe, also drei bis fünf, vielleicht zehn Fotos, ganz egal, und schaut euch die Fotos erst dann an. Eigentlich, wenn ihr gut vorbereitet seid, müsst ihr euch die Fotos gar nicht anschauen, sofern ihr halt sicher sein könnt, dass das Studioblitz mit Strom versorgt ist, aber das seht ihr eh, wenn es blitzt, oder dass die Akkus von dem Aufsteckblitz aufgeladen sind und noch eine gute Blitzleistung haben. Ich würde euch nicht empfehlen, Gruppen mit Aufsteckblitzen zu fotografieren. Gerade wenn ihr länger dort seid, bei einer Hochzeit, wo es vielleicht mehrere Stunden dauert, kann es sein, dass die Aufsteckblitze schnell überhitzen.

Bis neulich.


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