Vielleicht kennt ihr das: Ihr kauft euch eine neue Kamera und kurz danach gibt es schon das erste Firmware-Update. Das ist eigentlich ganz gut. Okay, dann daten wir eben die Kamera ab. Ein paar Monate später gibt es dann schon das nächste Firmware-Update und so weiter und so fort. Das kann irgendwann schnell nervig werden. Deshalb schauen wir uns im heutigen Blog an, warum Hersteller immer wieder Firmware-Updates für diverse Fotoausrüstung veröffentlichen und was passiert, wenn ihr die Firmware eurer Ausrüstung nicht aktualisiert.

Das passiert wenn ihr kein Firmware Update durchführt

13.01.2022

ALLGEMEINE INFOS

Manchmal geben die Hersteller Firmware-Updates bekannt, bevor die Firmware überhaupt noch verfügbar ist. Teilweise sieht man auch schon die Bekanntgabe von der übernächsten Firmware. Das hat halt den Vorteil, dass auch ältere Fotoausrüstung weiterhin am Markt aktuell gehalten werden kann. Das ist natürlich gut für den Hersteller, weil nach wie vor alte Kameras verkauft werden, und gut für uns als User, weil wir unsere ältere Fotoausrüstung noch nutzen können. Früher waren die Firmware-Updates hauptsächlich dafür da, um Fehler bei der Fotoausrüstung zu beheben. Heutzutage sieht das Ganze ein bisschen anders aus, aber darauf komme ich später noch zu sprechen. In manchen Fällen ist es sogar so, dass die Software gewisse Features von einer Kamera verhindert. Zum Beispiel, wenn ihr jetzt eine mittelalte Kompaktkamera habt und nur JPG-Fotos machen könnt, kann es sein, dass die Software verhindert, dass ihr RAW-Fotos abspeichern könnt. Firmware-Updates gibt es für unterschiedlichste Produkte. Am bekanntesten ist es natürlich für Kameras, aber es gibt auch Firmware-Updates für Objektive, Funksender, Aufsteckblitze und vieles mehr.

Ein kleiner Tipp am Rande: Es kann auch sein, dass eine aktuelle Firmware euch gewisse Features nicht mehr bietet, die eine ältere Firmware schon geboten hat. Vielleicht entscheidet sich ein Hersteller aus irgendwelchen Gründen, Features von einem Produkt zu deaktivieren, die mit einer älteren Firmware noch vorhanden waren. Bei meiner 5D MK3 habe ich zum Beispiel die Firmware immer aktuell gehalten und irgendwann habe ich mich entschieden, dass ich jetzt Magic Lantern installieren möchte. Und Magic Lantern gibt es aber nicht immer für jede aktuelle Firmware. Das heißt, Magic Lantern wird für eine Firmware entwickelt und für diese Firmware gibt es das dann halt eine gewisse Zeit. In dem Fall war es notwendig, dass ich von der aktuellen Firmware auf eine ältere Firmware downgraden musste und das war nicht so einfach möglich. Das heißt, ich konnte aufgrund der aktuellen Firmware Magic Lantern nur schwer nutzen. Ich musste dann eine mittelalte Firmware installieren und mit einem Trick die ganz alte Firmware installieren, damit ich Magic Lantern nutzen konnte. Also überlegt euch ganz gut vorher, ob ihr eine Firmware wirklich installieren wollt. Am besten lest ihr euch vorher auch die Infos durch, was durch die Firmware alles behoben wird oder welche Features da hinzukommen.

KEINE NEUEN FEATURES

Ihr verschenkt die Möglichkeit, neue Features in eurer Kamera zu nutzen. Hersteller aktualisieren die Firmware immer wieder, wie vorher schon kurz erwähnt, einfach um auch ältere Kameramodelle noch aktuell zu halten und dadurch kann es sein, dass eure Kamera neue Features wie zum Beispiel mehr Serienbilder, einen verbesserten Autofokus oder neue Videomodi bekommt. Und es wäre natürlich schade, wenn ihr auf solche Möglichkeiten verzichtet, indem ihr die Firmware-Updates einfach nicht durchführt. Ich persönlich empfehle euch auf jeden Fall, die Firmware jeder Fotoausrüstung immer aktuell zu halten, damit ihr einfach Fehler verhindert und den Funktionsumfang erhöhen könnt.

FEHLER TRETEN AUF

Wie vorhin schon kurz erwähnt waren die Firmware-Updates früher hauptsächlich dafür da, um Fehler zu beheben und das ist heute natürlich nach wie vor so, dass durch Firmware-Updates einfach bekannte Fehler behoben werden. Natürlich testen Hersteller ihre Produkte vor der Veröffentlichung. Aber trotzdem ist es nochmal ein ganz anderes Level, wenn Produkte veröffentlicht wurden und der breiten Bevölkerung zur Verfügung stehen. Jeder fotografiert auf eine andere Art und Weise und manche Personen fotografieren vielleicht so speziell, dass nur sie einzelne Fehler auslösen. Und dadurch ist es einfach typisch, dass nach der Veröffentlichung noch diverse Fehler auftauchen, die dann durch ein Firmware-Update wieder behoben werden.

PROBLEME MIT NEUEN OBJEKTIVEN

In der Kamera ist es ja meistens so, dass gewisse Objektivkorrekturen schon vorinstalliert sind. Das geht aber natürlich nur für Objektive, die der Kamera bekannt sind. Wenn ihr jetzt ein brandneues Objektiv kauft und das an eurer etwas älteren Kamera benutzen wollt, kann es sein, dass ihr nicht den vollen Funktionsumfang des Objektivs nutzen könnt, weil die Objektivkorrekturen zum Beispiel der Kamera gar nicht bekannt sind. Das Firmware-Update ist also auch dafür da, um eurer Kamera zu sagen, welche Objektive zum Beispiel mittlerweile am Markt neu erschienen sind, damit ihr die auch an der Kamera richtig nutzen könnt.

PROBLEME MIT NEUER SOFTWARE

Und die Fotoausrüstung bleibt auch für neue Software aktuell. Das heißt, in manchen Fällen kommt es vor, dass neue Software alte Fotodaten wie zum Beispiel alte Raw-Daten oder so nicht mehr lesen kann, und dagegen hilft auch ein Firmware-Update.

WICHTIGE TIPPS FÜR EIN FIRMWARE UPDATE

In den meisten Fällen kann jeder von euch ein Firmware-Update jeder möglichen Fotoausrüstung auch selber durchführen, das geht ohne Probleme. Meistens hat die Fotoausrüstung irgendwo einen USB-C-Stecker oder irgendeinen anderen Stecker, mit dem ihr sie zum PC verbinden könnt. Das geht von Hersteller zu Hersteller ein bisschen unterschiedlich. Und trotzdem kann es auch vorkommen, dass ihr bei einem Fehler des Firmware-Updates die Ausrüstung beschädigt. Deswegen solltet ihr auf folgende Punkte achten, wenn ihr ein Firmware-Update durchführen wollt: Schaut, dass der Akku relativ voll ist, damit nicht während des Firmware-Updates der Akku einfach leer ist und das ganze Firmware-Update abgebrochen wird. Da kann es ganz schnell passieren, dass die Firmware dann beschädigt ist und das Produkt nicht mehr richtig startet oder gar nicht mehr funktioniert. Schaut euch an, von welcher Firmware auf welche Firmware ihr updaten könnt. Gerade bei der Kamera ist es manchmal so, dass ihr eine bestimmte Firmware-Version braucht, damit ihr auf eine gewisse Firmware-Version updaten könnt.

Und wenn ihr das Firmware-Update über eine Speicherkarte macht, dann formatiert am besten vorher die Speicherkarte und ladet wirklich nur die Firmware, die dafür benötigt wird. Und auch ganz wichtig: während des Firmware-Updates das Fotoequipment nicht abdrehen, außer es steht jetzt irgendwo am Display, dann könnt ihr es natürlich schon abdrehen. Teilweise ist es auch notwendig bei einem Firmware-Update von einer Ausrüstung eine spezielle Software herunterzuladen, die dieses Firmware-Update durchführt. Das ist aber auch kein Problem, meistens geht es relativ einfach und unkompliziert. Wie vorher schon kurz erwähnt, geht es bei jedem Hersteller ein bisschen anders, aber wenn ihr im Internet ein bisschen recherchiert, werdet ihr ganz schnell herausfinden, wie das funktioniert. Wenn ihr bei einem Firmware-Update Probleme habt und die Ausrüstung danach nicht mehr wie vorher oder gar nicht mehr funktioniert, dann wendet euch am besten an den technischen Support von eurem Hersteller. Der kann euch da am besten helfen.

Bis neulich.

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