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Unscharfe Fotos?

AUGEN FOKUSSIEREN

Ihr wisst ja eh, wenn ihr ein Foto anschaut, dann gibt es ein paar Punkte, auf die ihr einfach intuitiv zuerst schaut. Entweder helle Punkte im Bild oder scharfe Punkte im Bild. Und gerade wenn ihr Portraits macht, von Personen oder von Tieren zum Beispiel, irgendetwas, das halt Augen hat, ist es ganz wichtig, dass ihr auf die Augen fokussiert, weil das einfach der erste Punkt ist, den ein Bildbetrachter im Foto anschaut. Natürlich gibt es da auch wieder Ausnahmen. Zum Beispiel, wenn ihr einen Hund fotografieren wollt, der auf der Nasenspitze einen Schmetterling sitzen hat. Dann fokussiert ihr natürlich auf den Schmetterling, und die Augen des Hundes im Hintergrund sind unscharf. Das ist völlig okay, weil das Motiv in dem Foto halt der Schmetterling ist. Wenn ihr hingegen einen Hunde-Kopf ohne Schmetterlinge fotografiert, würde ich persönlich dazu tendieren, auf die Augen zu fokussieren. Stellt euch vor, ihr fokussiert jetzt auf die Ohren. Dann sieht das ganze Bild irgendwie komisch aus. Natürlich sieht es auch süß aus, wenn ihr die Nase im Fokus habt und die Augen oder Ohren im Hintergrund unscharf sind. Das geht natürlich auch, aber dann schaut sich der Betrachter des Bildes die Nase an und es stellt sich die Frage, ob da etwas Interessantes zu sehen ist oder nicht. Und wenn ihr mit einer Person redet, schaut ihr der Person ja auch in die Augen und nicht auf die Nase oder auf die Ohren.

FOKUSPUNKT SELBER WÄHLEN

Bei einer Spiegelreflexkamera ist es zum Beispiel so, dass wir über den Sensor verteilt unterschiedlich gute Autofokuspunkte haben. Meistens ist es so, dass der Autofokuspunkt in der Mitte am besten funktioniert und am Bildrand funktionieren Autofokuspunkte nicht ganz so gut. Das bedeutet, wenn ich mit einer Spiegelreflexkamera ein Porträt fotografiere, fokussiere ich mit dem mittleren Punkt auf die Augen und schwenke dann die Kamera so, dass die Bildkomposition passt. Aber dadurch verändert sich die Fokusebene ganz, ganz minimal, wahrscheinlich so minimal, dass man es nicht merkt. Trotzdem ist es besser, wenn ihr schon die Bildkomposition richtig einstellt und dann mit dem richtigen Autofokuspunkt dort fokussiert, wo ihr wollt. Das geht bei den Spiegelreflexkameras nicht ganz so gut wie bei den spiegellosen Kameras, weil die über den ganzen Sensor verteilt ganz viele Autofokuspunkte haben, wodurch ihr praktisch überall fokussieren könnt. Deshalb: Wählt schon vorher den richtigen Autofokuspunkt aus, damit ihr die Kamera so wenig wie möglich schwenken müsst, bis die Bildkomposition passt.

BACKBUTTON FOKUS NUTZEN

Nutzt den Back-Button-Fokus. Viele Kameras haben an der Hinterseite, also da wo das Display ist, irgendwo einen Knopf zum Fokussieren. Dadurch entkoppelt ihr das Fokussieren und das Auslösen voneinander. Meistens reicht es völlig aus, wenn wir vorne mit dem Auslöser fokussieren und dann auslösen. Aber in mancher speziellen Situation ist es vorteilhaft, das Fokussieren und das Auslösen voneinander zu entkoppeln.

KONTRASTREICHE STELLEN FOKUSSIEREN

Manchmal hat der Autofokus Schwierigkeiten, einfarbige Flächen ohne Struktur zu fokussieren. Um dem Autofokus ein wenig zu helfen, versucht eine kontrastreiche Stelle in der Nähe eures gewünschten Fokuspunktes zu finden. Stellt euch vor, ihr fotografiert eine langweilige weiße Wand. Da gibt es keine Strukturen oder Kontraste, deswegen wird sich der Autofokus vermutlich schwer tun, diese Wand zu fokussieren. Ihr könnt zum Beispiel ganz einfach schummeln, indem ihr ein kleines Pickerl aufklebt, damit etwas da ist, worauf der Autofokus fokussieren kann. Danach entfernt ihr das Pickerl wieder. Ein kleiner Tipp am Rande: Falls ihr irgendwelche Probleme mit dem Autofokus habt und er nicht so richtig funktionieren will, könnt ihr natürlich jederzeit manuell fokussieren. Das kommt natürlich wieder darauf an, ob ihr jetzt schnell bewegte Motive habt oder ähnliches, denn manuell zu fokussieren geht nicht ganz so schnell und ist nicht ganz so genau. Da braucht man einfach ein bisschen Übung und es dauert ein bisschen länger. Aber ihr könnt natürlich jederzeit manuell fokussieren, wenn der Autofokus aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert oder nicht da fokussieren will, wo ihr fokussieren wollt.

AUTOMATISCHEN MODUS VERMEIDEN

Es hört sich vielleicht ein bisschen blöd an, gerade als Anfänger oder Einsteiger, aber versucht den automatischen Modus zu vermeiden. Gerade wenn es um das Fokussieren geht, hat die Kamera einen gewissen Bereich, in dem sie fokussiert, aber die Kamera weiß nicht, wo ihr fokussieren wollt. Wenn ihr jetzt ein Foto von einer Person macht, dann fokussiert die Kamera vielleicht gerade auf irgendetwas, das sich im Hintergrund bewegt, und dann ist das Bild unscharf. Deshalb solltet ihr eher den manuellen Modus oder zumindest einen halbautomatischen Modus verwenden, bei dem ihr den Fokuspunkt selbst bestimmen könnt. Denn dann könnt ihr dort fokussieren, wo ihr eben wollt.

GEGENLICHT VERMEIDEN

Und wie der Autofokus auch Probleme hat, kontrastarme und strukturarme Flächen zu fokussieren, tut er sich auch schwer mit Gegenlicht. Das heißt, wenn ihr jetzt eine Person fokussieren wollt und im Hintergrund die Sonne zu sehen ist, die euch genau ins Objektiv reinscheint, kann es sein, dass ihr nicht ordentlich fokussieren könnt. Da würde ich einfach einen Schritt zur Seite gehen oder noch besser die Gegenlichtblende so oft wie möglich oder am besten immer am Objektiv haben.

SCHÄRFENTIEFE NUTZEN

Wenn ihr zum Beispiel bei einer Hochzeit oder bei einem Event eine Gruppe von Personen fotografiert, wo manche Personen vorne stehen und manche Personen hinten, dann versucht eher auf die vordersten Personen zu fokussieren. Denn ihr wisst ja, ab dem Fokuspunkt in den Hintergrund ist die Schärfentiefe höher als vom Fokuspunkt in den Vordergrund. Das heißt, wenn ihr jetzt die Personen vorne fokussiert, sind die Personen hinten auch noch scharf. Wenn ihr die Personen hinten fokussiert, sind die Personen vorne vielleicht schon unscharf.

AF SERVO UMSCHALTEN

Wenn ihr unterwegs seid und nicht ganz genau wisst, ob ihr schnell bewegte Motive vor die Linse bekommt oder hauptsächlich nicht bewegte Motive fotografiert, würde ich empfehlen, den Autofokus Servo oder den Continuous Autofokus auf einen Knopf zu legen, den ihr schnell erreichen könnt, damit ihr schnell zwischen Single Autofokus und Continuous Autofokus hin und her wechseln könnt. Ich habe zum Beispiel bei meiner 5D MK 3 den Knopf vorne an der Kamera, wo man sich die Schärfentiefe anschauen kann, mit dem Continuous Autofokus hinterlegt. Das heißt, ich kann jederzeit, wenn ich halt normale Einzelbilder mache, mit einem Knopfdruck in den Continuous Autofokus wechseln. Das heißt, wenn ich spontan irgendwie ein schnell bewegtes Motiv vor der Linse bekomme, kann ich das ganz einfach fokussieren und fotografieren.

AF FEINTUNING

Manche Kameras bieten die Möglichkeit, dass man den Autofokus noch feintunen kann. Wenn eure Kamera die Möglichkeit bietet, würde ich euch auf alle Fälle empfehlen, die Autofokus-Einstellungen einmal durchzugehen und an eure Art der Fotografie anzupassen, damit ihr noch besser fokussieren und schneller fotografieren könnt. Stellt euch vor, ihr macht Straßenfotografie und wollt gerade irgendeine spezielle Situation fotografieren, aber es ist leider viel los und euch laufen immer wieder Passanten durch das Bild. Wenn ihr jetzt eine schnelle Autofokus-Einstellung an der Kamera definiert habt, kann es sein, dass der Autofokus von eurem Wunschmotiv immer in den Vordergrund springt und die Passanten fokussiert und das wollt ihr natürlich nicht. Das ist nervig. Da müsst ihr halt warten, bis irgendwann keine Passanten vorbeigehen und im schlimmsten Fall ist das Wunschmotiv schon wieder weg. Das könnt ihr z.B. verhindern, indem ihr bei den Autofokuseinstellungen die Geschwindigkeit definiert, wie schnell der Autofokus von eurem Wunschmotiv in den Vordergrund fokussieren soll. In dem Fall, wenn die Leute durchs Bild gehen, dauert das vielleicht eine halbe Sekunde. Dann stellt ihr einfach die Autofokusgeschwindigkeit auf ein bisschen mehr als eine halbe Sekunde ein, das heißt, der Autofokus springt nicht von eurem Wunschmotiv in den Vordergrund zu den Passanten, weil diese ja nach einer halben Sekunde schon wieder weg sind.

AF LIMITER NUTZEN

Gerade die größeren, teuren Teleobjektive bieten meistens einen Autofokus-Limiter-Schalter. Das heißt, ihr könnt hier in mehreren Stufen den Autofokus begrenzen. Normalerweise habt ihr ein Objektiv und könnt von vorne bis unendlich alles fokussieren. Das geht natürlich bei den großen Teleobjektiven genauso. Aber wenn ihr jetzt an dem speziellen Tag zum Beispiel nur Tiere vor der Kamera habt, die 3 m entfernt sind, dann könnt ihr bei dem Objektiv den Fokus limitieren auf von Vordergrund bis 10 m. Dann kann der Autofokus viel schneller hin und her fahren, weil er weiß, er muss gar nicht von 10 m bis unendlich fokussieren.

Bis neulich.


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