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Was ist ein ND Filter

WAS IST EIN ND FILTER

ND steht für Neutral Density oder Neutraldichte. Das sind ganz einfache Graufilter, die euch eine längere Belichtungszeit ermöglichen. Meistens bestehen ND-Filter oder generell Fotofilter aus optischem Glas. Das bedeutet, man kann sie ohne Qualitätsverlust vorne an das Objektiv anschrauben. Es gibt auch günstigere Alternativen, die teilweise aus Kunststoff bestehen. Aber ich würde euch stark davon abraten, Kunststofffilter zu kaufen.

WOZU BRAUCHT MAN EINEN ND FILTER

Einen ND-Filter brauchen wir dann, wenn wir generell die Belichtungszeit verlängern wollen, egal aus welchen Gründen. Es gibt unterschiedliche Arten der Fotografie, bei denen ND-Filter nützlich sind. Zum Beispiel, wenn wir eine Menschenmenge fotografieren wollen, aber diese Menschenmenge ein bisschen unsichtbar machen wollen. Mit einer langen Belichtungszeit können wir bewegende Menschen verschwommen oder fast unsichtbar darstellen.

Oder wenn ihr zum Beispiel den Himmel fotografieren wollt und nicht diese scharf abgebildeten Wolken haben möchtet, könnt ihr zum Beispiel einen ND-Filter nutzen, um die Wolken schön unscharf abzubilden. Genauso natürlich bei Wasser. Wenn ihr Wasser habt, das sich bewegt, irgendwo am Strand oder am Ufer, dann könnt ihr das so fotografieren, dass ihr da einfach nur eine schöne, unscharfe, weiche Wassersituation fotografiert. Wenn ihr jetzt speziell nur Teile des Fotos verdunkeln möchtet, dann könnt ihr auch Verlaufs-ND-Filter nutzen.

Die sind dann nicht komplett abgedunkelt, sondern nur ein Teil des Filters ist abgedunkelt. Zum Beispiel, wenn ihr eine Stadt fotografiert und ungefähr beim Horizont habt ihr nach oben hin den Himmel und nach unten halt die Stadt. Dann könnt ihr mit einem Verlaufs-ND-Filter den so positionieren, dass nur der Himmel abgedunkelt wird und die Stadt, die eh schon dunkel ist, normal belichtet wird. Normale, standardmäßige ND-Filter mit fixem Wert nennen sich zum Beispiel ND2x, ND4x oder ND8x.

Ein ND-Filter findet auch oft im Videobereich Anwendung, weil hier durch die Videoeinstellungen einfach die Belichtungszeiten teilweise fixiert sind und nicht geändert werden können. Und da kann man mit einem ND-Filter trotzdem noch die Belichtung ändern, unabhängig von den Kameraeinstellungen. Auch in der Lichttechnik werden ND-Filter benutzt, zum Beispiel um Lichter dimmen zu können.

NACHTEILE VON EINEM ND FILTER

Während bei einem normalen ND-Filter mit einem fixen Wert der Abdunklungswert nicht geändert werden kann, außer man gibt einen zweiten und dritten Filter dazu, kann bei einem variablen ND-Filter der Abdunklungswert verändert werden. Das heißt, hier hat man zwei Polfilter übereinander, und durch Verdrehen dieser Filter wird die Abdunklung stärker oder weniger stark. Variable ND-Filter haben jedoch im Vergleich zu festen ND-Filtern generell ein paar Nachteile. Umso stärker man abdunkelt, desto ungleichmäßiger wird die Abdunklung. Das bedeutet, bei starker Abdunklung mit einem variablen ND-Filter kann unter Umständen ein Muster im Foto erkennbar sein, und das wollen wir natürlich vermeiden.

Die Einsatzmöglichkeiten eines variablen ND-Filters sind begrenzt. Während man bei ND-Filtern mit festem Wert einfach beliebig viele Filter übereinander montieren kann, ohne Qualitätsverlust, kann bei einem variablen ND-Filter ein unerwünschter Polfilter-Effekt auftreten. Manche Hersteller bieten die Möglichkeit an, den variablen ND-Filter insgesamt noch einmal ein bisschen zu drehen, um diesen Polfilter-Effekt zu verringern. Außerdem kann die Stärkeeinstellung bei einem variablen ND-Filter nicht exakt eingestellt werden, es geht immer nur ungefähr.

DARAUF MÜSST IHR ACHTEN

Wie überall gibt es auch bei den ND-Filtern Qualitätsunterschiede. Ihr könnt hier einen günstigen Kunststofffilter für etwa 20 Euro kaufen oder einen hochwertigen Filter mit vergütetem optischem Glas für mehrere Hundert Euro. Wenn ihr euch einen Filter kaufen möchtet, lest euch viele Testberichte zu diesem Filter durch oder schaut euch auch Videos dazu an, damit ihr möglichst gut informiert seid, welche Qualität er überhaupt hat. Generell sollten ND-Filter farbneutral sein. Sie heißen ja Neutraldichte-Filter. Gerade günstigere ND-Filter sind leider nicht farbneutral.

Das bedeutet, am Ende der Belichtung habt ihr einen gewissen Farbstich im Foto, zum Beispiel in Richtung Magenta oder bläulich-grün, und das müsst ihr dann möglicherweise noch nachträglich korrigieren. Das wollen wir uns natürlich alle sparen. Deswegen setzt auf teure und hochwertigere Filter, denn dann habt ihr viel länger Spaß und seid nicht frustriert, wenn ihr durch diese Filter schlechte Fotos bekommt. Durch die Benutzung eines ND-Filters und die dadurch verlängerte Belichtungszeit wird natürlich auch mehr Licht im infraroten Bereich aufgenommen.

Um das zu verhindern, haben hochwertige ND-Filter eine Infrarot-Schutzschicht. Ein kleiner Tipp am Rande: Wenn ihr überlegt, euch ND-Filter zu kaufen, egal ob variabler ND-Filter oder ND-Filter mit festem Wert, dann kauft euch die Filter möglichst für den größten Filterdurchmesser, den ihr habt. Denn dann könnt ihr mit einem einfachen Step-Down-Ring-Set die großen Filter auch an kleinen Objektiven nutzen. Ihr müsst euch nicht mehrere Filter für verschiedene Objektive kaufen, sondern habt einen hochwertigen großen Filter, den ihr an allen Objektiven nutzen könnt. Falls ihr noch keine Step-Down-Ringe für eure Filter habt, könnt ihr gerne den Affiliate-Link nutzen.

Ein Objektiv ist nichts anderes als eine kompliziert aufgebaute Lupe, die einen Brennpunkt am Bildsensor erzeugt. Wenn ihr jetzt Sonnenaufnahmen macht, kann es unter Umständen sein, dass ihr euch dadurch den Sensor zerstört. Deswegen solltet ihr für Sonnenaufnahmen niemals ND-Filter verwenden, es sei denn, ihr wisst genau, was ihr tut. Stattdessen gibt es spezielle Sonnenfilter, die nur 0,01 Promille des Sonnenlichts durchlassen.

ND FILTER KALIBRIEREN

Selbst ND-Filter mit festem Wert bieten nicht immer exakt die Dichte, die auf ihnen steht. Deswegen ist es besonders bei höherer Abdunklung empfehlenswert, die Belichtungszeit auf den Filter zu kalibrieren. Dazu macht ihr einfach ein Foto ohne Filter, ein Foto mit Filter und stellt dann die Belichtungszeit so ein, dass am Ende das Foto ohne Filter und das Foto mit Filter die gleiche Belichtung haben.

Und danke an alle, die jetzt noch dabei sind. Ihr bekommt wie immer +200 Ehre von mir. Wir schauen uns jetzt noch die Umrechnungstabelle für ND-Filter an, damit ihr immer wisst, welchen ND-Filter ihr für welche Belichtungszeit am besten verwenden solltet. Wenn ihr die Umrechnungstabelle für ND-Filter nicht oft braucht, empfehle ich euch, sie einfach auszudrucken, zu folieren und in den Fotodrucksack zu stecken. Alternativ könnt ihr die Umrechnungstabelle auch als Foto auf dem Handy speichern.

Bis neulich.


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