Darum kommt es zum Rote Augen Effekt
WIE ENTSTEHT DIESER EFFEKT
Dieser Effekt entsteht eher bei günstigen Einsteigerkameras, weil diese meist einen Blitz im Body integriert haben, der sehr nahe an der optischen Achse des Objektivs platziert ist. Das bedeutet, dass das Blitzlicht in das Auge fällt, die rot durchblutete Netzhaut zum Leuchten bringt und das rote Licht dann direkt in das Objektiv reflektiert wird. Dadurch sehen wir auf den Fotos rote Augen der abgebildeten Personen. Dieser Effekt tritt bei Tieren genauso wie beim Menschen auf, da die Augen von Tieren ähnlich aufgebaut sind wie unsere Augen.
Sie haben eine Pupille, durch die das Licht durchkommt, und dahinter eine Netzhaut. Dieser Effekt wird auch noch verstärkt, wenn wir bei schlechten Lichtverhältnissen fotografieren. Warum? Weil sich bei schlechten Lichtverhältnissen die Pupille der menschlichen Augen öffnet, damit mehr Licht durchkommen kann, damit wir natürlich mehr sehen. Das ist auch gleichzeitig ein Nachteil, wenn wir dann mit Blitzlicht hineinleuchten, da wir dann natürlich viel mehr von der Netzhaut im Auge sehen.
WAS KANN MAN DAGEGEN TUN
Es gibt ein paar Punkte, die euch dabei helfen, den roten Augen Effekt zu verhindern. Zum Beispiel, indem ihr ohne Blitz fotografiert. Dabei ist es wichtig, dass ihr eine bessere Kamera habt, die auch bei höheren ISO-Einstellungen eine gute Bildqualität bietet. Oder ihr nutzt höherwertigere Objektive, die lichtstark sind und bei schlechteren Lichtverhältnissen eine bessere Bildqualität bieten. Alternativ könntet ihr zum Beispiel auch einen externen Aufsteckblitz benutzen, weil dieser aufgrund seiner größeren Bauweise weit genug von der optischen Achse entfernt ist, um nicht die Netzhaut zum Leuchten zu bringen. Ihr könnt auch entfesselt blitzen. Das bedeutet: Der Blitz ist entweder flexibel an der Kamera montiert oder es ist keine Kamera montiert und ihr könnt ihn überall hinstellen, wo ihr wollt. Das verhindert auch den roten-Augen-Effekt.
Selbst mit einer hochwertigen Kamera und einem Aufsteckblitz ist es aber möglich, den roten Effekt zu erzeugen. Zum Beispiel, wenn ihr mit 200 mm Brennweite fotografiert. Je höher die Brennweite ist, desto flacher ist der Eintrittswinkel vom Blitzlicht in das Auge. Bei 35 mm seid ihr viel näher am Motiv dran, wodurch das Blitzlicht automatisch einen viel steileren Eintrittswinkel hat und auch nicht zur Netzhaut kommt, wodurch der rote-Augen-Effekt nicht entsteht. Wenn ihr zum Beispiel keinen Aufsteckblitz habt oder den eingebauten Blitz trotzdem benutzen wollt, dann könntet ihr, sofern die Kamera das anbietet, den Vorblitz aktivieren. Ein Vorblitz ist einfach nur Blitz, der vor dem eigentlichen Foto gezündet wird. Das heißt, manchmal ist das ein Blitz, manchmal sind es mehrere Blitze hintereinander.
Wichtig ist, dass dieser Vorblitz die Pupille von den fotografierten Personen leicht schließt. Denn das Blitzlicht ist sehr hell, dadurch schließt sich die Pupille. Und wenn ihr dann das eigentliche Foto aufnehmt, dann kommt weniger Licht durch das Auge zur Netzhaut, wodurch der rote-Augen-Effekt nicht so stark vorhanden ist. Wenn ihr Fotos mit roten Augen schon aufgenommen habt oder alte Fotos von früher habt, wo man rote Augen sieht, dann könnt ihr das natürlich auch nachbearbeiten. In den meisten Bildbearbeitungsprogrammen gibt es einen rote-Augen-Effekt-Filter. Da klickt man einfach drauf, und das Programm entfernt automatisch die roten Augen.
ROTE AUGEN EFFEKT AM SMARTPHONE
Wenn ihr Fotos mit dem Smartphone macht, dann habt ihr genau die gleiche Situation. Ihr habt eine Lichtquelle, die sehr nahe an der optischen Achse des Objektivs sitzt und euch die Netzhaut zum Leuchten bringt. Bei Smartphones habt ihr teilweise auch die Möglichkeit, direkt auf ein Augensymbol zu klicken, damit dieser rote-Augen-Effekt vom Smartphone automatisch reduziert beziehungsweise entfernt wird. Und wenn das Smartphone diese Funktion nicht anbietet, dann könnt ihr euch eine App herunterladen, damit ihr die Bilder nachträglich am Handy noch bearbeiten könnt.
ROTE AUGEN VON ALBINOS
Albinos haben keine roten Augen. Albinos haben genauso eine Augenfarbe wie jeder andere Mensch auch. Nur aufgrund der Pigmentstörung haben die Albinos weniger Pigmente in den Augen, wodurch schon wenig Licht ausreicht, um die Netzhaut aufzuleuchten. Oftmals reicht auch schon das Tageslicht, sodass wir beim normalen Gespräch mit albinen Personen rote Augen wahrnehmen. Und wenn wir dann auch noch Fotos von Albinos machen, tritt dieser rote Augen Effekt natürlich viel stärker auf, weil die Augen weniger Pigmente haben und natürlich viel mehr von der Netzhaut zu sehen ist.
WER IST NICHT DAVON BETROFFEN
Es gibt auch Personen, die vom roten Augen Effekt ausgenommen sind, und zwar sind das jene Personen, die den Grauen Star haben. Durch den Grauen Star wird die Linse im Auge getrübt, sodass weniger bis gar kein Licht mehr ins Auge hinein kann und natürlich kein Licht vorhanden ist, das die Netzhaut zum Leuchten bringt.
ROTE AUGEN EFFEKT BEI DER IRIS FOTOGRAFIE
Wie vorhin schon kurz erwähnt, entsteht der rote Augen Effekt dann, wenn die Lichtquelle sehr nah am Objektiv sitzt. Bei der Irisfotografie sind wir ja schon sehr nah am Motiv dran, das heißt, die Lichtquelle ist automatisch weit genug weg, um die Netzhaut nicht aufzuleuchten.
BRILLE UND KONTAKTLINSEN
Sofern das Blitzlicht von Kontaktlinsen oder dem Glas einer Brille nicht extrem umgelenkt oder gestreut wird, sind Brillenträger und Nutzer von Kontaktlinsen genauso vom roten Augen Effekt betroffen wie jeder andere.
Bis neulich.