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Die Blende einfach erklärt

WAS IST EINE BLENDE

Bevor wir uns die Blendenreihe genauer anschauen, erkläre ich noch einmal ganz kurz, was die Blende eigentlich ist. Die Blende ist eine Irisöffnung im Objektiv, die ihr größer und kleiner stellen könnt. Einerseits ist die Blende für die Belichtung wichtig, das heißt, mit einer großen Blendenöffnung könnt ihr mehr Licht einfangen und dadurch kürzere Belichtungszeiten umsetzen. Andererseits könnt ihr mit der Blende auch die Schärfentiefe regulieren. Das heißt, ihr könnt steuern, wie viel im Foto scharf ist, von vorne nach hinten gesehen.

Das heißt, mit einer großen Blendenöffnung könnt ihr eine geringe Schärfentiefe erreichen, das heißt, ihr habt ein schönes, unscharfes Hintergrund-Bokeh, das eigentlich jeder Portraitfotograf haben will. Und wenn ihr die Blende ein bisschen schließt, dann bekommt ihr eine höhere Schärfentiefe im Bild. Das ist zum Beispiel dann interessant, wenn ihr Landschaftsfotografen seid, damit ihr möglichst viel im Bild scharf habt. Die Blende gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Es gibt unterschiedliche Arten der Blendenlamellen: gerade Lamellen, gebogene Lamellen und eine unterschiedlich hohe Anzahl an Blendenlamellen.

Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Bild-Look und auf das Bokeh. Wenn ihr zum Beispiel die Sonne fotografiert, dann definiert die Anzahl der Blendenlamellen, wie viele Sonnenstrahlen ihr auf dem Foto sehen könnt. Und wenn ihr gebogene Blendenlamellen habt, dann sind die Bokeh-Bälle im Hintergrund ein bisschen runder als wenn ihr gerade Blendenlamellen habt. Und je mehr Blendenlamellen ihr habt, desto runder wirkt auch das Bokeh. Das heißt, wenn ihr abblendet, könnt ihr auch sehen, wie viele Blendenlamellen das Objektiv hat.

DIE BLENDENREIHE

Was ist jetzt die Blendenreihe genau? Die Blendenreihe ist dazu da, um die Blende so einzustellen, wie wir sie haben wollen, damit sie halt größer oder kleiner wird. Die Blendenreihe selbst gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, entweder in ganzen Blendenstufen, in halben Blendenstufen oder in Drittel-Blendenstufen. Bei alten manuellen Objektiven war es früher eher üblich, den Blendenwert in halben Blendenstufen zu verstellen. Aktuelle moderne Kameras lassen auch Drittel-Blendenstufen zu. Es kann sein, dass man das in der Kamera allerdings erst einstellen muss. Die Blendenreihe hat nichts mit einer Belichtungsreihe zu tun.

Bei einer Belichtungsreihe werden einfach nur mehrere Fotos hintereinander aufgenommen mit unterschiedlichen Belichtungseinstellungen. Das heißt, ihr habt 3, 5, 7, 9 oder wie viele Fotos auch immer, die zum Schluss dann zusammengerechnet werden, um ein HDR-Bild zu erstellen. Das bedeutet High Dynamic Range und dadurch habt ihr einfach mehr Details im Foto. Der maximale Blendenwert, also die maximale Blendenöffnung, die ein Objektiv schafft, steht meistens auch vorne oder seitlich am Objektiv drauf. Dieser Wert wird mit "f" angegeben, zum Beispiel "f/1,4", "f/2,8" oder "f/5,6".

VARIABLE BLENDE BEI ZOOM OBJEKTIV

Bei einem Zoom-Objektiv kann es sogar sein, dass ihr mehrere maximale Blendenwerte am Objektiv stehen habt bzw. auswählen könnt, weil eher günstige Objektive im Telebereich nicht so lichtstark sind wie im Weitwinkelbereich. Das ist einfach die günstigere Bauweise, die es nicht ermöglicht, eine durchgängige Lichtstärke auszuwählen. Hochwertige Zoomobjektive hingegen haben schon eine durchgängige Lichtstärke, zum Beispiel 16-35mm f/2,8, das heißt, ihr könnt bei 16mm und auch bei 35mm die maximale Blende von 2,8 auswählen.

BOKEH

Wenn ihr jetzt ein schönes unscharfes Hintergrund-Bokeh haben wollt, müsst ihr auf vier Punkte achten. Erstens müsst ihr ein Objektiv benutzen, das eine hohe Brennweite hat. Je höher, desto besser. Wenn ihr mit einem Weitwinkel fotografiert, ist es nicht so leicht möglich, ein schönes unscharfes Bokeh zu bekommen. Zweitens braucht ihr natürlich eine möglichst hohe Lichtstärke. Das bedeutet, je höher die Lichtstärke des Objektivs ist, desto unschärfer kann euch der Hintergrund werden. Dann müsst ihr noch darauf achten, dass ihr möglichst nah am Motiv dran seid und das Motiv muss gleichzeitig auch noch möglichst weit weg vom Hintergrund stehen. Diese vier Punkte definieren euch ein möglichst unscharfes Hintergrund-Bokeh.

Bis neulich.


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