Loading...
Blog Carte de Visite Fotos 1

Was sind CDV Fotos

ENTSTEHUNG DER CARTE DE VISITE

Wer die Carte de Visite Fotos ursprünglich erfunden hat, lässt sich nicht eindeutig nachweisen. Zum Beispiel gibt es von Giselle Freund einen Bericht von 1978, der besagt, dass André Adolphe Eugène Disdéri schon damals festgestellt hat, dass man mit der Fotografie nur Gewinn machen kann, wenn man seinen Kundenkreis erweitert und das geht nur dann, wenn es einfacher und günstiger wird. Er kam dann auf die Idee, das Format zu verkleinern, auf das Visitenkartenformat, also ca. 6x9 cm. Um meine CdV Fotos vor Feuchtigkeit und Fingerabdrücken zu schützen nutze ich diese Schutzhüllen * (Amazon)

Allerdings gab es auch einen Bericht von einer französischen Zeitschrift "La Lumiere" von 1851, die besagt, dass der Daguerreotypist Louis Dodero damals schon auf die Idee gekommen ist, statt seines Namens auf die Visitenkarte einfach sein Portrait anzubringen. Diese Idee fand großen Anklang und trug ebenfalls zur Verbreitung der Fotografie und der Carte de Visite Fotos bei. Dodero war seiner Zeit voraus und bemerkte auch, dass es sinnvoll wäre, die Fotos zur Identifizierung zu nutzen, z. B. im Reisepass oder am Bankschalter, statt sich nur mit einer Unterschrift auszuweisen. Er brachte damals schon, in seinen Schreiben, neben der Unterschrift sein Portraitfoto an, allerdings fand diese Idee keinen großen Anklang und somit auch keine Nachahmer.

In der gleichen Zeitschrift gab es auch 1854 einen Bericht, in dem Herr Delessert und Graf Aguado bekannt gaben, dass es lustig wäre, statt des Namens auf der Visitenkarte ein kleines Portrait von sich anzubringen. Kaum vier Wochen nach der Veröffentlichung dieses Berichts ließ Disdéri die Carte de Visite Fotos patentieren. 1859 ließ sich Kaiser Napoleon III. mit Kaiserin Eugénie zweimal von Disdéri fotografieren. Diese Abzüge in Form von Carte de Visite Fotos ließ er dann an seine Beamten verteilen.

Als die Popularität der Carte de Visite Fotos wuchs, wuchs auch der Markt für Fotozubehör. Es gab dann auch Bilderrahmen oder Fotoalben, in die man diese Fotos einstecken konnte. 1866 wurden dann Kabinettfotos hergestellt. Diese waren im Prinzip genau das gleiche wie Carte de Visite Fotos, nur doppelt bis viermal so groß. Ihr wisst ja, dass die Fotografie damals eher seriös gesehen wurde, deswegen gibt es nur wenige Fotos, auf denen Personen lächelnd abgebildet wurden. Der Preis für sechs Abzüge von Carte de Visite Fotos betrug 1860 ungefähr 2,50 Mark, was dem Tageslohn eines Arbeiters entsprach.

STEIGERUNG DER EFFIZIENZ

Wie ihr vielleicht wisst, wurden die Fotos früher auf beschichtete Glas- oder Kupferplatten aufgenommen und diese waren etwas größer. Ungefähr so groß wie A4. Disdéri erkannte damals, dass es wichtig ist, die Fotos zu verkleinern und die Produktionskosten zu verringern. Daraufhin entwickelte er eine Spezialkamera, die es ermöglichte, mit mehreren Objektiven mehrere Fotos auf eine Platte zu machen.

Dadurch konnte er mehrere kleine Fotos auf einer Platte bekommen. Er hatte dann quasi vier Fotos, weil er vier Objektive hatte, verschob die Glasplatte einmal weiter und hatte dann nochmal vier Fotos auf derselben Glasplatte, also insgesamt acht Fotos auf einer Platte, während andere Fotografen nur ein Foto auf einer Platte ablichteten.

TRÄGERKARTON UND GESTALTUNG

Danach wurden die Fotos auf Albuminpapier übertragen, zerschnitten und auf Kartons aufgeklebt. Das Albuminpapier rollte sich damals ein, deswegen wurde es zur Stabilisierung auf den Karton geklebt. Wenn ihr mal so ein altes Carte de Visite Foto auf Karton in den Händen haltet, werdet ihr feststellen, wie extrem stabil sie sind. Das könnt ihr gar nicht mit einem heutigen Foto vergleichen, selbst wenn ihr es auf dickes Fotopapier druckt. Die Fotos damals auf diesen Kartons waren wirklich extrem stabil und es ist kein Wunder, dass sie, wenn man halbwegs gut darauf aufpasste, bis heute in einem gutem Zustand erhalten blieben.

Die Kartons wurden von speziellen Herstellern angeboten und waren zu Beginn nur 0,4 mm stark. Pro Jahrzehnt nahm die Dicke des Kartons um ca. 0,1 mm zu. Die dickeren Kartons später boten auch die Möglichkeit, schräge oder farbige Schnittkanten zu produzieren. Zu Beginn war die Rückseite der Carte de Visite Fotos, oder der Kartons um genauer zu sein, gar nicht gestaltet. Sie waren teilweise wirklich komplett leer, ohne irgendeine Verzierung. Manchmal sieht man einen Stempel des Fotoateliers, des Fotografen oder das Datum, an dem das Foto hergestellt wurde. Erst später wurde die Rückseite der Kartons etwas aufwendiger und liebevoller gestaltet.

FOTOGRAFEN WAREN AUCH MALER

Camera Obscura * (Amazon) bedeutet dunkler Raum und zeigt die Realität an der Rückseite des dunklen Raums kopfstehend. Künstler haben dieses Bild genutzt, um es nachzumalen, so sind auch Gemälde entstanden. Auf den Carte de Visite Fotos sieht man auch öfter, wenn man sich den Hintergrund anschaut, dass dieser gemalt ist, weil viele Fotokünstler damals auch Maler waren und sich den Hintergrund selbst malten, damit das Foto interessanter aussah. Die Fotos waren damals Schwarz-Weiß-Fotos, also keine Farbfotos. Trotzdem haben die Künstler Malerei mit der Fotografie verbunden und teilweise Fotos angemalt, sodass Semifarbfotos entstanden.

HAUPTSÄCHLICH PORTRAITS IM STUDIO

Wie ihr wisst, war die Fotografie damals nicht nur teuer, sondern auch sehr aufwendig. Das heißt, es mussten Kupfer- oder Glasplatten beschichtet werden, danach wurde das Foto belichtet und anschließend sofort entwickelt. Das war ein Prozess, der in sehr kurzer Zeit abgeschlossen werden musste. Aufgrund dessen war die Fotografie eher auf das Studio limitiert, weil es schwer war, ein Entwicklungsstudio zu einem Outdoor-Shooting mitzunehmen. Heute geht das z. B. mit diesem Leiterwagen * (Amazon) und teilweise haben Künstler das damals auch schon gemacht, aber der Einfachheit und Produktivität halber wurden Fotos eher im Studio aufgenommen. Deshalb sind viele Fotos Portraitfotos, weil keine Landschaftsfotos im Studio aufgenommen werden konnten.

Bis neulich.


Blog Welt Foto Tag 1

Welt Foto Tag

In diesem Blog erkläre ich euch warum ausgerechnet am 19. August der Welt Foto Tag ist und wer diesen ins Leben gerufen hat.

Weiter
Blog Moire Effekt 1

Moire Effekt

Ich verrate euch was der Moire Effekt in der Fotografie ist und wie man dieses Störmuster in Fotos vermeiden kann.

Weiter
Blog Camera Obscura 1

Camera Obscura

Willkommen zurück in der Schule. Heute haben wir in der ersten Stunde Geschichte und sehen uns die Entwicklung der Fotografie an.

Weiter
Blog Was bedeutet TFP 1

Was bedeutet TFP

In diesem Blog erkläre ich euch was TFP in der Fotografie bedeutet und welche Vorteile und Nachteile es hat.

Weiter
Heimstudio
Drischützgasse 10 / 17
1110 Wien
Newsletter
Social